Cyanotypie - was ist das?

Die Cyanotypie ist eine der ältesten, relativ einfach und mit wenig Aufwand durchzuführende monochrome Fototechnik. Das Verfahren der Cyanotypie oder auch Eisenblaudruck wurde 1842 von Sir John Herschel entdeckt, damals der größte Naturwissenschaftler seiner Zeit, hochverehrt, hochdekoriert und an allen chemischen, physikalischen und auch noch philosophischen Erkenntnissen seiner Zeit maßgeblich beteiligt. Die Cyanotypie war das dritte photographische Verfahren (nach der Daguerreotypie und der Talbottypie/Calotypie), welches innerhalb von 2 Jahren (1840 - 1842) entdeckt wurde, und es war das erste silberlose Verfahren. Die Menschen waren sofort fasziniert von dem Preußisch Blau, welches vom Meißner Porzellan bekannt war, aber nur den äußerst Reichen zugänglich war. Erste Bücher wurden mit diesem Verfahren illustriert und ein besonderes Papier "ferro-prussiate" wurde hergestellt. Künstler stürzten sich im vergangenen Jahrhundert geradezu auf das Verfahren der Cyanotypie, gab es ihnen doch die Möglichkeit eines vielfältigen Gestaltungsprozesses. Im Laufe des vergangenen Jahrhundert geriet der Prozess in Vergessenheit und starb fast völlig aus. Belichtet wird im Kontaktkopierverfahren mit Sonnenlicht oder einer anderen UV-Lichtquelle). Am besten eignen sich Negative mit deutlichen Kontrastabstufungen. Entwickelt wird in fließendem Wasser. Eine Nachbehandlung in einer Zitronensäurelösung bringt tiefere Schatten und höheren Tonwertreichtum. Anders als bei modernen Silbergelatine-Prints entsteht das Bild dabei direkt im Papier und nicht nur in einer Schicht an der Oberfläche. Der Tonwertreichtum einer Cyanotypie ist auch heute noch dem eines Schwarz-Weiß-Silber-Bildes überlegen, einem Farbbild mit seinen vier Tonwertstufen sowieso.

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